Wo wir sprechen

Magdalena Frauenberg, Anna Bella Geiger, Sonja Heim, Olga Monina, Alexandra Sheherazade Salem, Yvonne Sembene, Laure Prouvost, Nil Yalter, Doris Ziegler

14.09. – 10.11.2024
Eröffnung 13.09.2024, 19:00

Wir alle bewohnen einen Ort in Raum, Zeit und Geschichte, der unser Denken und Handeln
mitgestaltet. Mit der Gruppenausstellung Wo wir sprechen möchten wir auf die Bedeutung der
Koordinaten blicken, aus denen heraus wir sprechen und fragen, wie sie unsere Standpunkte und
Perspektiven prägen.

Selten denken wir an unsere Mund(höhle) als einen Ort. Es ist ein Ort, der einen Übergang von
innen nach außen und von persönlich zu öffentlich markiert. Der Mund ist eine Schwelle – in uns
und über uns hinausreichend. Eine Übersetzung, die aus unserem Inneren in die Welt reicht.

In Anlehnung an die Höhlen in unseren Mündern, die räumlichen Anordnungen, die seit jeher als
Schutzraum oder Ort der Weitergabe von Geschichte und Wissen fungieren, widmet sich die
Ausstellung der Verbindung von Raum und Diskurs und imaginiert unsere Mund(höhlen) zu
Spielfeldern kritischer Verhandlungen. In Wo wir sprechen wird Raum als kulturelles
Deutungssystem, das gesellschaftliche Zuschreibungen generiert und zugehörige Handlungsfelder situiert, verstanden. Entgegen der Annahme eines „neutralen Raumes“ werden in den Werken persönliche, soziale, (geo)politische und imaginäre Koordinaten von Raum offengelegt.

Wo wir sprechen widmet sich neben einer Befragung von Sprache als Kulturtechnik, Formen
informeller Wissensproduktion und der Bedeutung sozialer und politischer Verortung. Ebenso werden
Herkunft und Migration und damit verbundene Realitäten, Brüche, Fantasien und zukünftige Entwürfe
in der Ausstellung wiederholt aufgegriffen und betrachtet.

Imaginierte Landschaften, geisterhafter oder fragmentarischer Präsenzen, erinnerte und verlorene
(Wohn)räume und Re-lektüren historischer und kartographischer Setzungen sowie spekulative Bauten
materialisieren sich in der Ausstellung in mehreren Körpern, Stimmen und Objekten. Die
künstlerischen Positionen fragen nach dem „Wo“ in unserem Sprechen und versammeln
generationsübergreifende und interkulturelle Dialoge pluraler Feminismen.

KUNSTVEREIN BIELEFELD
Welle 61
33602 Bielefeld

Do - So 12:00 – 18:00
Mo–Mi, nach Vereinbarung

T +49 (0) 521.17 88 06
F +49 (0) 521.17 88 10
kontakt@kunstverein-bielefeld.de